[Current mortality from war injuries-A narrative review]

Chirurgie (Heidelb). 2024 Apr 23. doi: 10.1007/s00104-024-02081-2. Online ahead of print.
[Article in German]

Abstract

Background: The war in Ukraine has led to a strategic reorientation of the German Armed Forces towards national and alliance defense. This has also raised the need for medical and surgical adaptation to scenarios of conventional warfare. In order to develop appropriate and effective concepts it is necessary to identify those war injuries that are associated with a relevant primary and secondary mortality and that can be influenced by medical measures (potentially survivable injuries).

Objective: The aim of this selective literature review was to identify war injuries with high primary and secondary mortality.

Methods: A selective literature review was performed in the PubMed® database with the search terms war OR combat AND injury AND mortality from 2001 to 2023. Studies including data of war injuries and associated mortality were included.

Results: A total of 33 studies were included in the analysis. Severe traumatic brain injury and thoracoabdominal hemorrhage were the main contributors to primary mortality. Injuries to the trunk, neck, traumatic brain injury, and burns were associated with relevant secondary mortality. Among potentially survivable injuries, thoracoabdominal hemorrhage accounted for the largest proportion. Prehospital blood transfusions and short transport times significantly reduced war-associated mortality.

Conclusion: Control of thoracoabdominal hemorrhage has the highest potential to reduce mortality in modern warfare. Besides that, treatment of traumatic brain injury, burns and neck injuries has a high relevance in reducing mortality. Hospitals of the German Armed Forces need to focus on these requirements.

Zusammenfassung: HINTERGRUND: Der Krieg in der Ukraine hat zu einer strategischen Neuausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung geführt. Hieraus leitet sich auch die Notwendigkeit einer sanitätsdienstlichen und chirurgischen Anpassung auf Szenarien der konventionellen Kriegsführung ab. Um sinnvolle und wirksame Konzepte entwickeln zu können, müssen solche Kriegsverletzungen identifiziert werden, welche mit einer relevanten primären und sekundären, aber durch medizinische Maßnahmen beeinflussbaren Mortalität einhergehen („potentially survivable injuries“).

Ziel der arbeit: Anhand einer selektiven Literaturrecherche sollten Kriegsverletzungen mit hoher primärer und sekundärer Mortalität herausgearbeitet werden.

Methoden: Es wurde eine selektive Literaturanalyse in PubMed® mit den Suchbegriffen „war“ OR „combat“ AND „injury“ AND „mortality“ im Zeitraum 2001 bis 2023 durchgeführt. Eingeschlossen wurden Arbeiten, die Daten zu Kriegsverletzungen und assoziierter Mortalität beinhalteten.

Ergebnisse: Es konnten 33 Publikationen in die Analyse eingeschlossen werden. Das schwere Schädel-Hirn-Trauma sowie thorakoabdominelle Blutungen waren hauptverantwortlich für die primäre Mortalität. Verletzungen des Körperstamms, des Halses, das Schädel-Hirn-Trauma und Verbrennungen gingen mit einer relevanten sekundären Mortalität einher. Unter den „potentially survivable injuries“ machten Blutungen der Körperhöhlen den größten Anteil aus. Präklinische Bluttransfusionen und kurze Transportzeiten konnten die kriegsassoziierte Mortalität signifikant reduzieren.

Diskussion: Die Blutungskontrolle in Thorax und Abdomen besitzt aus militärchirurgischer Sicht das höchste Potenzial, um bei Kriegsverletzungen eine Reduktion der Mortalität zu erreichen. Daneben sind die Behandlung des Schädel-Hirn-Traumas, von Verbrennungen und Halsverletzungen für die Senkung der Mortalität relevant. Die Bundeswehrkrankenhäuser müssen sich diesen Anforderungen entsprechend ausrichten.

Keywords: Damage Control Surgery (DCS); Gunshot injury; Hemorrhage, body cavities; Mortality; War injuries.

Publication types

  • English Abstract